Von allen Fastenarten bietet diese Form der Nahrungskarenz wohl den größten Nutzen in Hinblick auf „Input & Output“. Intermittierendes* Fasten lässt sich ohne größere Mühe und mit nur wenig Umstellungsaufwand in den Alltag integrieren. Ganz gleich, ob man noch berufstätig ist, oder schon in Pension. Der damit gewonnene Nutzen ist überaus beindruckend, sowohl in Bezug auf den Alterungsprozess, wie auch generell für unseren Gesundheitszustand.

Am populärsten ist das sogenannte 16/8 Fasten, bei dem man dem Körper während eines Zeitfensters von 16 Stunden eine Pause gönnt und nur Wasser zu sich nimmt. Während der restlichen 8 Stunden wird „normal“ gegessen und getrunken, wobei wir explizit auch in dieser Phase zu einer ausgewogenen, biologisch hochwertigen und möglichst naturbelassenen Ernährung raten. Diese sollte weitgehend auf „High Carbs“ wie Weißmehl- und zuckerhaltige Produkte verzichten, auch Pasta-/ & Pizzaprodukte sowie Kartoffeln, Reis und Alkohol sollten höchstens in Maßen genossen – und Junk-/ & Convenience Food gänzlich gemieden werden.

Intermittierend gefastet wird in der Regel 1-2 Tage pro Woche, natürlich ist es auch öfter nicht von Nachteil – je regelmäßiger desto besser. Belohnt wird der temporäre Nahrungsverzicht mit zahlreichen Vorteilen, wie beispielsweise einer Stärkung des Immunsystems, erheblichem Fettabbau, deutlich mehr Energie sowie einen nicht zu unterschätzenden Anti-Aging-Effekt.

Dieser wird durch die sogenannte Autophagie hervorgerufen, dem wahrscheinlich wichtigsten Prozess im menschlichen Körper. Welcher nur dann anspringt, wenn entweder gefastet wird oder mittels Spermidin so getan wird, als wenn gefastet werden würde.

Im Zuge der Autophagie, einer Art „Selbstkannibalismus“, werden schädliche Zellbestandteile recycelt. Autophagie wird übrigens durch einen permanent hohen Insulinspiegel (siehe dazu auch Insulinindex), welcher durch zu kohlenhydrathaltige Ernährung mit „schlechten Carbs“ entsteht, gebremst. Das kann in weiterer Folge zu schwerwiegenden Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Arteriosklerose oder Demenz & Alzheimer führen.

Alles eine Frage der Zeit

Interessanterweise ist es ganz und gar nicht egal, WANN wir fasten. Vielleicht hat das auch schon Kardinal Franz König** gewusst, der immerhin 98 Jahre alt wurde und dafür bekannt war, zumeist ab 14 Uhr seine tägliche Nahrungsaufnahme zu beenden. Tatsächlich spielt die Chronobiologie und damit der circadiane Rhythmus gehörig mit, wenn es um die Effektivität des Intervallfastens geht.

Und so sollte man spätestens 8 Stunden vor Mitternacht die letzte Tagesmahlzeit beendet haben, damit in der Nacht, bei gleichzeitig niedrigem Glukose- und Insulinspiegel, das Wachstumshormon ausgeschüttet wird. Dieses ist unter anderem für die Zell Generation zuständig und somit eine „Anti-Aging-Geheimwaffe“.

Durch das Fasten reduziert sich nämlich die Aktivität der Insulin-, IGF-1 und TOR-Signalwege, ein Vorgang, den man verstärkt mit der Verlangsamung des Alterungsprozesses in Verbindung bringt. Im Tierversuch konnte man beispielsweise so die Lebensspanne von Nagetieren um bis zu 60 Prozent verlängern.

*intermittierend = zeitweilig aussetzend
** Franz Kardinal König
(1905–2004), von 1956 bis 1985 Erzbischof von Wien