Telomerase

Im Jahr 2009 erhielten die Molekularbiologin Elisabeth Blackburn und ihre ehemalige Doktorandin Carol Greider verdienterweise den Nobelpreis, unter anderem für die bereits 1984 stattgefundene Entdeckung eines Enzyms namens Telomerase. Eine weitere sensationelle Entdeckung machte man 1997, als man herausfand, dass Zellen in Zellkulturen nicht altern, sobald man ihnen Telomerase zugesetzt hat.

Wie in unserem Beitrag über Telomere beschrieben, sind diese eine Art Schutzkappen an den Chromosomenenden, welche die DNA vor Schäden schützen. Ihre Länge und Beschaffenheit sind ausschlagegebend für unsere Zellalterung und dem Entstehen vieler Alterserkrankungen wie Krebs oder Diabetes. Während Übergewicht und mangelnde Bewegung eine Verkürzung der Telomere verursachen, bewirken beispielsweise positives Denken, gesunde Ernährung, das Vermeiden von psychischem Stress und regelmäßige Bewegung das Gegenteil.

Elisabeth Blackburn und Carol Greider fanden heraus, warum Körperzellen altern und sich nur begrenzt teilen. Vor allem aber entschlüsselten die beiden das Geheimnis der Telomerase, und warum dieses Enzym den Alterungsprozess so positiv beeinflussen kann. Vollkommen zu Recht wird der Telomerase unterstellt, eine Art „Jugendelixier der Telomere“ zu sein, denn immerhin bringt das Enzym die Telomere dazu, wieder zu wachsen und so die Zelle zu verjüngen.

Die Länge der Telomere gilt als eine Art Indikator für Langlebigkeit, und eben diese Länge können wir durch unseren Lebensstil selbst beeinflussen. Durch das Vermeiden von chronischem Stress und oxidativer Belastung setzen wir erste wesentliche Schritte, regelmäßige Bewegung und vollwertige, naturbelassene Ernährung ergänzen diese wichtigen Maßnahmen. Selbstverständlich spielen auch ein intaktes Sozialleben, ausgewogener Schlaf und eine positive Einstellung zum Älterwerden eine entscheidende Rolle bei diesem erprobten „Reverse Aging“ Prozess.

Die Telomerase verhindert also die infolge der Zellteilung stattfindende Verkürzung der Chromosomen, indem sie die Telomere samt ihrer „Schutzkappenfunktion“ wiederherstellt.

Der Mensch ist nur so jung, wie seine Telomere lang sind!